Signal vom Dachstein

Signal vom Dachstein 2021 - 2024
Signal vom Dachstein ist ein mehrjähriges Community-Art-Projekt in der Dachsteinregion, in dem viele künstlerische Fäden miteinander verknüpft werden. 2021 fand das Projekt zur Sommersonnenwende seinen Anfang: das niederländische Künstlerduo Strijbos & Van Rijswijk gestaltete gemeinsam mit heimischen Künstler:innen eine Landschaftsoper, deren Ouvertüren bereits in den Tälern rund um den Dachstein begannen. Mit diesem Auftakt wurde Raum geschaffen für gemeinsames Nachdenken über die Zukunft des klimasensiblen Alpenraums.

Fünf dieser heimischen Künstler:innen – Marie-Theres Härtel, Christoph Huber, Katharina Pfennich, Christoph Szalay und Stefanie Weberhofer – werden sich bis ins Jahr 2024 intensiv mit der Weiterentwicklung ihrer Arbeit im Kontext der Klimaveränderungen beschäftigen. Dabei stehen ihnen auch Mentor:innen zur Seite. Die fünf erfahrenen Künstler:innen, Toni Burger, Barbara Frischmuth, Peter Gruber, Bodo Hell und Ernst Huber, die ebenso wie die Signal-Künstler:innen in engem Bezug zur Region stehen, werden im Laufe des Jahres 2023 in einen Austausch treten und schließlich auch im Jahr 2024 an der Ausstellung und Veranstaltungsreihe in der Region wieder beteiligt sein.
Entwicklungen und Termine 2023
Marie-Theres Härtel probt Ende Mai mit ihrem insgesamt 7-köpfigen Ensemble am Frienerhof in der Ramsau und setzt sich in der Zusammensetzung erneut mit dem Klang des Dachstein auseinander. Christoph Szalay recherchiert und formuliert für sein neues Buch mit dem Arbeitstitel “Vom schönen Leben”, und beschäftigt sich intensiv mit den Lebens- und Wohnrealitäten der Menschen in der Dachsteinregion. Außerdem kommt Anfang Juli 2023 die dänische Choreographin und Tänzerin Nana-Francisca Schottländer zu einer Residency zur Überquerung des Dachsteinmassivs in die Region. Die Künstlerin wird sich intensiv und auf sehr körperliche Art und Weise mit dem Naturraum und der Landschaft auseinandersetzen, am und um den Dachstein. Auch das niederländische Künstlerduo Strijbos & Van Rijswijk kehrt im Sommer 2023 wieder auf den Dachsteingletscher zurück. Diesmal um Filmaufnahmen für einen nächsten Schritt in ihrem Landschaftsoper-Projekt zu machen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Künstler:innen, Expert:innen, Wissenschaftler:innen, Akteur:innen aus Tourismus und Regionalentwicklung entstand so ein Kulturprojekt, das sich mit der aktuellen Lebenswelt und der kulturellen Identität der Menschen in der Region auseinandersetzt. Noch bis 2024 wird sich der Austausch mit Kulturinstitutionen und -referaten der Gemeinden und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Künstler:innen aus der Region entwickeln.
"Site-related Artists"
Die an der Landschaftsoper Signal vom Dachstein 2021 bereits beteiligten Künstler:innen stehen in engem Bezug zur Region rund um den Dachstein. Die fünf eint eine besonders sensible künstlerische Weise, sich mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinanderzusetzen und die der Region eigenen Fragestellungen ins Zentrum der Wahrnehmung zu bringen. In den kommenden Jahren bis 2024 werden sie als „site-related artists“ von La Strada unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Arbeit begleitet. Die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, der Kulturgeschichte und den Auswirkungen des Klimawandels in der Dachstein-Region bleiben dabei zentrale Motive.
Langfristige Kooperationen
Auf internationaler Ebene bildet Signal vom Dachstein den Auftakt zu einer Projektreihe, die sich mit dem Thema Mensch und Natur im Zusammenhang mit dem Klimawandel auf künstlerische Weise auseinandersetzt. Langfristige Kooperationen, wie sie in der Region rund um den Dachstein angestrebt werden, stehen auch im Fokus des von La Strada mitbegründeten und von der Europäischen Union geförderten Netzwerkes IN SITU. Bis 2024 werden sich Künstler:innen Fragen des gesellschaftlichen Wandels und Veränderungsprozessen in ganz Europa widmen. Seit vielen Jahren konzentriert sich La Strada auf solche Projekte der Community Art, die die internationalen Netzwerke mit den regionalen Initiativen zusammenführen, um gemeinsam Horizonte zu erweitern und Perspektiven zu verschieben. Denn die Kreativität gehört nicht nur auf die Bühne oder in den Vortragssaal, sondern auch in das tägliche Leben.
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Die Künstler:innen

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© ANDREAS STEGER

Stefanie Weberhofer
… geboren in Schladming, lebt und arbeitet in Wien als Film- und Medienkünstlerin. Dennoch hat ihre Heimat sie thematisch nie los-gelassen. Sie beschäftigt sich mit dem breit gefächerten Bereich des experimentellen, unabhängigen handmade Films. Ihre Arbeiten werden im Kino sowie im Ausstel-lungskontext oder performativ aufgeführt. Im Rahmen von Signal vom Dachstein konzentriert sich ihre Arbeit rund um die Super8-Kamera. In dokumentarischem, essayis-tischem bis experimentellem Stil widmet sie sich Themen der Region wie zum Beispiel dem Snow-Farming, Alpenkräutern, der Arbeit von in der Region tätigen Künstler:innen und Literat:innen. Die besondere Qualität der Super8-Kamera ist, dass sie durch ihre technischen Gegebenheiten auch immer den formalen Rahmen der Arbeiten bestimmt. Es steht also für jedes Thema eine Film-Kassette zur Verfügung – es entsteht eine Serie von Filmen über die Region, die sowohl individuell für sich stehen können, als auch gemeinsam ein umfassendes Bild der Region rund um den Dachstein zeigen.
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© TOMAŽ DRUML

Christoph Szalay
… ist gebürtiger Grazer, aufgewachsen in der Obersteiermark. Vom Traum vom Weltmeister und Olympiasieger in der Nordischen Kombination fand er zur Kunst. Studierte zunächst in Graz, später in Berlin, nur um wieder nach Graz und schließlich ins Ennstal zurückzukommen. Seine künstlerische Praxis umfasst transdisziplinäres Arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen und Kontexten. Aktuell liegt der Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit dem Ausdauersport sowohl als praktischer wie auch diskursiver Rahmen für ein Nachdenken über ein Handeln in Begriffen wie Empowerment, Nachhaltigkeit, Softness, Body Awareness und Landschaft. Im Rahmen von Signal vom Dachstein liegt sein Fokus vor allem auf der Auseinandersetzung mit den Begriffen und Realitäten von Wohn- und Lebensraum im Ennstal, oder anders: wem gehören und gelten diese Landschaften und das vermeintlich gute Leben am Land? Wie lässt sich ein Leben gestalten und wie kann man sich dieses überhaupt leisten in einer Region zwischen Hypertourismus, Tradition, Zweitwohnsitzen und dem Versuch von Nachhaltigkeit?
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© JULIAN ZEHETLEITNER

Katharina Pfennich
… aufgewachsen in Ramsau am Dachstein, aber auch in Frankreich, Großbritannien und seit Kurzem in der Schweiz zuhause. Sie erschafft neue Klangwelten, indem sie ihr akustisches Umfeld auslotet und manipuliert. Sie liebt es, die Klänge von ungewöhnlichen Umgebungen einzu-fangen. Zu diesen unge-wöhnlichen Klangwelten gehört auch der Dachstein mit seinem Gletscher, den Gletscherspalten, Höhlen und Gletscherbächen. Das Bewusstsein, dass wir wahrscheinlich die letzte Generation sind, die diese Gletscher(klang)welt in dieser Form erleben kann, hat zur Idee eines akustischen Gletscher-archivs inspiriert. Eng an der Schnittstelle zur Wissenschaft und Ökologie setzt sich Katharina Pfennich mit der Gletscherschmelze und den Veränderungen unseres natürlichen Klangraumes auseinander. Aus den gesammelten Aufnahmen – von der Oberfläche des Gletschers, aus seinen Spalten und Höhlen, aber auch dem Inneren des Bergs selbst – komponiert sie wiederum neue Soundscapes, die man als akustische Installationen erleben kann.
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© ANDREAS HUBER 

Christoph Huber
… ist Fotograf, aber auch Hobbymusiker, diplomierter Sozialbetreuer und gelernter Buchdrucker. Er lebt in St. Martin/Grimming, über den Sommer auf der Königreichalm am Dachsteinplateau. Diese Umgebung, die Region rund um den Dachstein, ist seine Heimat, mit der er sich in seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt – die ihn beschäftigt. Im Rahmen von Signal vom Dachstein geht er bis 2024 dem „Warum?“ und dem „Wie?“ auf den Grund. Warum rührt ihn seine Heimat immer noch, obwohl er schon sein ganzes Leben in ihr verbringt? Wie stellt sich die romantisierte „heile“ Welt rund um den Dachstein dar, wie und warum könnte sie ins Unheil kippen? Wie hängen „Steinmandln“, das Dachsteingebirge, der Tourismus, das Verhältnis von Mensch und Natur damit zusammen?
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© DOVILE SERMOKAS

Marie-Theres Härtel
… ist in der Steiermark als Musikantenkind neben dem Tanzboden aufgewachsen und hat dort schlafend in unzähligen Nächten die alpenländische Volksmusik in sich aufgesogen. Als eine der Vorreiterinnen der „Neuen Volksmusik“ verbindet sie häufig Traditionelles aus den Alpen mit Jazz und anderen, internationalen Musik-dialekten. Bis 2024 wird sie im Rahmen des Projekts – inspiriert von Wanderungen rund um den Dachstein und ihrer familiären Beziehung zur Region – eine musi-kalische Verbindung zwischen den musikalischen Dialekten, Ort-schaften und Tälern der Dachsteinregion schaffen. Ihre Kompositionen vertonen einzelne Etappen dieser Wanderungen; Musiker:innen, die selbst einen engen Bezug zur Region haben, werden diese Kompositionen gemeinsam mit Marie-Theres zum Klingen bringen. Und so auch den Dachstein erneut zum Klingen bringen.

Die Landschaftsoper

& die Ouvertüren 2021

Mit 2.995 Metern ist der Dachstein der höchste Berg der Bundesländer Steiermark und Oberösterreich. Und seine Gletscher werden nicht irgendwann in ferner Zukunft, sondern noch zu Lebzeiten unserer Kinder verschwinden. Für sie wurde eine ganz besondere Oper komponiert, deren Klänge tief in dieses einzigartige Archiv der Kultur- und Naturgeschichte hineinhören. Ein einmaliges Ereignis für den Auftakt von La Strada 2021. Zur Sommersonnenwende. Zu Sonnenaufgang. Die Raumklang-Installation von Jeroen Strijbos und Rob Van Rijswijk bildete den Höhepunkt der Landschaftsoper, ihre Ouvertüren begannen aber bereits in den Tälern. Mehrere Seilschaften machten sich vom Tal aus auf den Weg zum Gletscher. Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Alpinist:innen und Expert:innen tauschten sich dabei über Themen wie Artenvielfalt, Natur- und Kulturgeschichte, Gletscherwesen, Klimawandel und Geologie aus.

Das Projekt „Signal vom Dachstein“ lebt vom Zusammenspiel aller Teilnehmer:innen und Partner:innen aus der gesamten Region.
 

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Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Die grafischen La Strada-Produkte werden klimaneutral von der Medienfabrik Graz produziert und gemeinsam mit ClimatePartner unterstützen wir die nachhaltige Entwicklung im Alpenraum.

La Strada

26. Juli - 4. August 2024

Opernring 12 / A-8010 Graz


Telefon: +43 316 26 97 89
info@lastrada.at
www.lastrada.at

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